Sabine Praher begleitet Frauen zu mehr Energie, einem stärkeren Körperbewusstsein und einer neuen tiefen Verbindung zum eigenen Körper. Sabines Arbeit zeigt, dass wir über unsere Köperhaltung auch unsere innere Haltung, unserer Gefühle und Gedanken beeinflussen und so unsere innere Kraft als Frau aktivieren können.
Liebe Sabine, danke, dass du zu diesem Interview mit mir Zeit gefunden hast und mir ein paar Fragen beantwortest. Ich freu mich sehr, dich und deine Arbeit als Körpermentorin für Frauen noch ein bisserl genauer kennen zu lernen.
Darum geht's in meinem Artikel
Wie bist du zu der geworden, die du heute bist?
Das war ein langer Weg. Unser Leben formt uns.
Und es heißt ja so schön: „Wir leben unser Leben vorwärts und verstehen es rückwärts.“
Das ist auch bei mir so. Jetzt in meiner Arbeit mit Frauen machen alle Erfahrungen, die ich in meiner Jugend und den frühen 20ern gemacht habe, großen Sinn. Lass mich darum etwas ausholen, um deine Frage zu beantworten.
Ich hatte einerseits in dieser Zeit viel mit dem Tod zu tun. Zwischen 10 und 20 Jahren haben fünf mir sehr nahestehende Menschen diese Erde verlassen. Und andererseits hatte ich große Probleme meine Entwicklung und die Veränderung meines Körpers in der Pubertät zu akzeptieren. Ich habe meinen Körper und die Veränderung gehasst. Ich wollte nie so sein, wie ich war.
Es war also eine sehr schwierige Jugend für mich. Anfang 20 musste ich mich 2 Operationen im Unterleib unterziehen. Ich habe mich so sehr geschämt. Ich wurde auch von Ärzten beschämt. Das hat viel mit mir gemacht. Es hat mich traumatisiert. Als ich dann zum ersten Mal schwanger wurde und leider schon sehr früh eine Fehlgeburt hatte, begann ich endlich, mich mit meinem Körper näher zu beschäftigen. Es drehten sich fast alle Themen, die ich in meiner Jugend hatte, um meinen Körper. Ich habe also endlich begonnen auf ihn zu hören.
Nach der Geburt meiner Tochter habe ich sehr früh mit meiner Yogalehrerinnenausbildung gestartet und bin immer tiefer in die Themen Körperbewusstsein, Frau Sein, Rhythmen und Zyklen der Natur eingetaucht.
Die Geburt meines Sohnes war nochmal ein sehr „einschneidendes“ Erlebnis – im wahrsten Sinne des Wortes. Ich musste aus „anatomischen“ Gründen bei beiden Kindern einen Kaiserschnitt-Geburt wählen. Durch die Schwangerschaft meines Sohnes kam es dann auch noch zu einem Nabelbruch. Du kannst dir vielleicht vorstellen, was die beiden Operationen, die 2 Kaiserschnitte, und dann noch der Nabelbruch mit einer Frau machen. Eine 3-tägige Übersiedlungsaktion in unser neues Zuhause tat dann ihr übriges. Ich konnte mich kaum mehr schmerzfrei bewegen. Ich fühlte mich so schrecklich in meiner gesamten Mitte.
Der Bereich vom Bauchnabel abwärts – das gesamte Becken war so sehr verletzt und überstrapaziert worden, dass ich dort starke Schmerzen und auch eine Beckenbodenschwäche hatte, die durch Übungen einfach nicht besser wurde.
Als mir meine Frauenärztin als Lösung für die Beckenbodenschwäche empfohlen hatte, die Gebärmutter entfernen zu lassen, war das für mich ein großer Moment des Erwachens. Innerlich sagte ich mir: „Sicher nicht! Ich wusste, dass ich eine andere Lösung finden werde. Ich wusste und ich spürte, dass ich selbst etwas verändern kann. Und so war es dann auch. Ich investierte viel Geld, hatte noch mehr Schmerzen (durch Therapien) und investierte auch viel Zeit, um eine Bewegungspraxis in mein Leben zu integrieren, die wieder Balance in meinem Körper schafft.
Von dieser Balance spreche ich auch immer in meiner Arbeit. Der Körper muss einerseits entspannt, aber auch kräftig sein. Es ist wichtig zu dehnen und auch zu mobilisieren. Und es ist wichtig unseren Körper als das zu erkenne, was er ist. Ein Wunder, dass uns immer wieder aufzeigt, wenn wir am falschen Weg sind und dass wir etwas verändern sollen/dürfen. Es drehte sich bei mir immer alles um den Körper und nach vielen schmerzvollen Jahren ist es jetzt so, dass mich meine Körper unterstützt, dass ich seine Weisheit nutze und mir das hilft die Herausforderungen des Lebens leichter zu meistern.
Und was war deine Motivation dazu?
Meine Motivation ist, dass ich Frauen zeigen will, dass sich alles im Leben verändern kann, wenn sie wieder in tiefe Verbindung mit ihrem Körper kommen und gut für sich selbst sorgen. Und das geht um so vieles einfacher als wir denken. Ich will Frauen durch einfache Tools in ihrer Eigenmacht stärken und ihnen zeigen, dass sie so vieles selbst verändern können. Sie brauchen dazu nicht ins Fitnessstudio oder in Aerobic-Kurse zu gehen. Können sie, wenn es ihn wirklich Freude mach und gut tut!
Du kannst dir statt dessen einfach Hause oder auch im Job kleine Inseln der Bewegung, der Entspannung, des Mobilisierens, des Dehnens, des Einfach-gut-für-dich-Sorgens in deinen Alltag integrieren und dadurch so große Veränderungen erzielen.
Ich bin eine Lösungsfinderin. Ich gebe mich nicht mit einem „Das ist halt so“ oder „So bin ich halt“ zufrieden. Wir sind unser Leben lang formbar. Unser Körper ist unser Leben lang formbar. Das wissen wir aus der Epigenetik und dem Embodiment. Zwei so spannende Felder.
Embodiment besagt, dass wir über unseren Körper und unserer Körperhaltung unsere Gefühle und Gedanken beeinflussen können. Die Epigenetik besagt, dass Denken und Fühlen, bis in unsere Zellen hineinwirkt. Der Zellbiologe Bruce Lipton beschreibt genau, wie das auf Zellebene vor sich geht. Wir können also über unseren Körper – über unsere Körperhaltung – unsere Gefühle und Gedanke beeinflussen (Embodiment) und über unsere Gedanken und Gefühle wiederum, unsere Zellen beeinflussen (Epigenetik – Bruce Lipton). Alles hängt zusammen. Wir können also nicht trennen zwischen Mindset, Gefühlen und dem physischen Körper. Alles beeinflusst sich gegenseitig.
Mich treibt an, dass wir über gesunde, genussvolle, beseelte Bewegung und Aufrichtung, nicht nur unseren physischen Körper verändern, sondern auch unsere Gefühle, Gedanken und darüber auch unsere Zellen.
Was ist deine Mission?
Ich will Frauen über genussvolle, beseelte Bewegung, Berührung und der Kraft der Natur wieder zu einer tiefen Verbindung mit ihrem Körper führen. Mit der Kraft der Natur meine ich nicht nur die ätherischen Öle und Bachblüten, mit den ich arbeite, sondern ganz konkret auch die Rhythmen und Zyklen der Natur, der Jahreszeiten, des Mondes. Sie sind unsere Rhythmen und Zyklen. Und je mehr wir wieder nach ihnen leben, desto kraftvoller, klarer und lebendiger werden wir.
Darum ist die beseelte, genussvolle Bewegungspraxis, die ich anbiete, auch immer auf die Rhythmen der Natur abgestimmt. Wir Frauen sind zyklische Wesen und wir funktionieren nicht jeden Tag gleich – wie es bei Männern der Fall ist. Unsere Hormone verändern sich im Laufe des Monats. Bei den Männern ist im Vergleich zu uns hormonell gesehen jeder Tag gleich. Der Mond wirkt zwar auf uns alle. Aber die Zyklen des Mondes spiegeln sich eben auch im weiblichen Zyklus, in dem eines Monats, aber auch in unserem gesamten Leben wieder. Und diese 4 Phasen des Mondes spiegeln auch die 4 Jahreszeiten wider. Und dieses Wissen können wir (wieder) nutzen, um kraftvoller, entspannter und klarer durchs Leben zu gehen. Es steckt so viel Wertvolles für uns in diesem Wissen.
Was möchtest du mit deiner Arbeit erreichen?
Ich möchte mit meiner Arbeit erreichen, dass Frauen wieder in ihre Kraft kommen.
Die Kraft der Frauen ist nämlich nicht die männliche Kraft, sondern eine zarte, aber nicht weniger kraftvolle. Eine Frau, die in sich ruht, sich auch verletzlich zeigen kann, sich ganz in ihrem Körper zu Hause fühlt, gewinnt in so vielen Bereichen des Lebens.
Vor allem auch die Beziehungen zu anderen verändern sich. Die Beziehung, die du mit dir selbst führst, spiegelt sich in deinen Beziehungen zu andern wider. Je tiefer du mit dir selbst verbunden bist, desto tiefer und intensiver werden auch deine Beziehungen. Und ich möchte, dass wir die vielen Teile von uns, die wir ablehnen, wie zum Beispiel unsere zyklische Natur, unsere Launen, unsere Widersprüchlichkeit, unseren Körper oder Teile davon, unsere Zartheit, unsere Verletzlichkeit, wieder lieben lernen. Ich möchte, dass wir die Weisheit, die in uns liegt und die Weisheit, die in den Rhythmen und Zyklen des Lebens liegt, wieder nutzen.
Wir wissen tief in uns drinnen so gut, was wir brauchen und haben einfach verlernt auf die Sprache unseres Körpers zu hören oder wurden einfach so erzogen. Ich möchte helfen, dieses tiefe Wissen, in so vielen Frauen, wie möglich, wieder freizulegen.
Wer sind deine Klientinnen? Mit welchen Themen kommen sie zu dir?
Meine Klientinnen und Teilnehmerinnen in der Community sind Frauen im Alter von etwa 40 bis 60 Jahren, die erkennen, dass nur sie selbst etwas verändern können. Und das machen sie auch. Sie erkennen, wie wichtig der eigene Körper, die eigene Gesundheit, die eigene Haltung für das gesamte Leben sind. Es sind Frauen, die immer auch viel für andere tun, für andere da sind und für andere sorgen.
Die 3 Hauptthemengruppen, warum Frauen zu mir kommen, sind:
- Frauen, die die Verbindung zum eigenen Körper verloren haben und sich wieder wirklich gut spüren wollen
- Stress & Erschöpfung (Themen rund um unser Nervensystem) – diese Frauen wünschen sich mehr Energie
- Körperhaltung, Beckenbodenthemen und unsere Mitte (hier geht’s um Stabilität in der Mitte aber auch um die Themen Grenzen und Bedürfnisse)
- Frauen, die ihren Körper oder Teile/Themen davon ablehnen und wieder in die Selbstakzeptanz/Körperliebe/Selbstliebe kommen wollen
All diese Themen hängen in der Tiefe zusammen. Es kommen vereinzelt andere Themen auf, wie zum Beispiel Hautthemen, Unverträglichkeiten oder Immunsystem. Hier kommen die Menschen zu mir, weil bei ganz vielen dieser Themen mit der Bioenergetischen Kinesiologie tolle Erfolge erzielt werden können – oft liegen die Ursachen auf der energetischen oder emotional oder mentalen Ebene. Hier setzt meine Arbeit mit dem Körper an. Wir nutzen also unseren physischen Körper auf vielfältige Weise, um auch die anderen Ebenen in Balance zu bringen und Blockaden im Energiesystem zu lösen.
Und zu guter Letzt, hast du einen Tipp für unsere Leserinnen, wie sie sich auch auf körperlicher Ebene von alten Überzeugungen verabschieden können?
Bevor ich zu dem Tipp komme, möchte ich noch etwas Wichtiges dazu sagen.
Wir müssen unseren Körper immer aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachten. Unsere Körperebenen sind miteinander verbunden. Ich arbeite mit den 5 Körperebenen aus der Bioenergetischen Kinesiologie. Diese sind von außen nach innen: die physische, die energetische, die emotional, die mentale, die spirituelle.
Die Ebenen beeinflussen sich gegenseitig und alles, was wir tun, um Veränderung zu erzielen, sollte von so vielen Ebenen wie möglich, mit einbezogen werden. Darum finde ich es so wichtig, dass bei jeder Gesprächstherapie, oder ähnlichem, immer auch der Körper mit einbezogen wird. Eben über beseelte Bewegung, Körperarbeit, wie ich sie auch in Form von Bioenergetische Kinesiologie, Cranio Sacral Balancing und auch über Aromapoints – ätherische Öle auf Akupressurpunkten – anbiete.
Die einfachste Möglichkeit, auch den physischen Körper zu unterstützen, sich von alten Überzeugungen zu verabschieden ist, zu schütteln. Im Stehen den ganzen Körper kräftig schütteln – für 3-5 Minuten. In meinem Artikel zum Thema Loslassen lernen habe ich 30+ konkrete Tools genau zu diesem Thema aufgelistet. Dort findest du auch noch mehr Hintergrundinfos zum Thema schütteln.
Und mit meinem E-Book zum Thema Haltung – innen & außen – können Frauen den ersten und wichtigsten Schritt zu einer tieferen Verbindung zum eigenen Körper gehen. Das E-Book ist ein Geschenk!
Vielen Dank für deine so aufschlussreichen und ehrlichen Antworten.
Auch wenn wir uns schon einige Zeit kennen und uns immer wieder über unser Business austauschen, so habe ich heute ein super tolles Bild von dir und deiner Arbeit bekommen.
Wenn du noch mehr über Sabine und ihre Arbeit erfahren magst, dann findest du sie hier:
Sabine Praher
Körpermentorin für BewusstSein. Energie. Haltung.